Der osteopathische Arzt arbeitet mit den Händen und nutzt manuelle Techniken, um die Strukturen des Körpers des Patienten auszugleichen. Osteopathen konzentrieren sich auf das Prinzip, dass Struktur und Funktion miteinander verknüpft sind. Durch eine sanfte Ganzkörperbehandlung bringen sie den Patienten wieder ins Gleichgewicht und stimulieren die Selbstheilungskräfte des Patienten. Ihr Ziel ist es auch, ihren Patienten während der Behandlung ein Gefühl der Hoffnung und des Wohlbefindens zu vermitteln.
In den Interviews mit Osteopathen aus Österreich wurde ein breites Themenspektrum angesprochen. Einige Teilnehmer konzentrierten sich auf die COVID-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die tägliche Praxis, während andere auf den Einfluss ihres beruflichen Selbstverständnisses, die Definition von Osteopathie, die Bedeutung von Ethik und den Bedarf an Forschung und Bildung auf dem Gebiet verwiesen Osteopathie.
Generell befürworten die befragten Osteopathen eine gesetzliche Regelung ihres Berufs. Allerdings können sie sich aufgrund ihres unterschiedlichen beruflichen Selbstverständnisses – einerseits Personen mit struktureller Basis und andererseits solche mit kranialer bzw. biodynamischer Basis – nur bedingt eine einheitliche Berufsregelung vorstellen. Darüber hinaus berichteten die Befragten über fehlende Informationen zum Thema Osteopathie und den möglichen Risiken einer osteopathischen Behandlung. Diesem Informationsdefizit könnte durch gezielte, prägnante Informationsmaterialien oder Leitlinien entgegengewirkt werden, die Hausärzte über Philosophie, Behandlungsmethoden, Risiken und wissenschaftlich belegte Erkenntnisse der Osteopathie informieren. Es würde auch Hausärzten helfen, zu beurteilen und zu entscheiden, ob eine osteopathische Behandlung für ihre Patienten geeignet ist. Osteopathie München