Stockholm syndrom

Es ist 50 Jahre her, dass ein Berufsverbrecher namens Jan-Erik Olsson vier Bankangestellte in einem Banktresor in Stockholm, Schweden, als Geiseln nahm. Dieses dramatische Ereignis bescherte der Welt einen neuen Ausdruck, der sowohl weit verbreitet als auch heiß diskutiert wird: das Stockholm-Syndrom.

Es wird angenommen, dass das Stockholm-Syndrom auftritt, wenn eine Person als Bewältigungsmechanismus in einer lebensbedrohlichen Situation positive Gefühle gegenüber ihrem Entführer oder Täter entwickelt. Sie entwickeln eine anhängliche und loyale Beziehung zu ihrem Entführer und haben oft das Gefühl, dass die Beziehung für beide Seiten von Vorteil ist. Dies ähnelt der Art und Weise, wie eine PTBS oder eine akute Belastungsstörung dazu führen kann, dass Menschen glauben, dass ihr missbräuchlicher Partner ihnen tatsächlich hilft.

Der Begriff „Stockholm-Syndrom“ wurde von Nils Bejerot geprägt, einem Kriminologen und Psychiater, der die Polizei während der Belagerung der Norrmalmstorg-Bank im Jahr 1973 beriet. Er behauptete, dass eine der Geiseln, Kristin Enmark, eine emotionale Bindung zu ihrem Entführer aufgebaut und sich gegen die Polizei gestellt habe. Er bezeichnete die Bindung als Norrmalmstorg-Syndrom, doch schließlich wurde sie weltweit als Stockholm-Syndrom bekannt.

Obwohl es viele Fälle gibt, in denen Menschen positive Gefühle gegenüber ihren Entführern haben, ist nicht immer klar, ob es sich tatsächlich um Fälle des Stockholm-Syndroms handelt. In den meisten Fällen scheint es so zu sein, dass das Verbringen einer längeren Zeitspanne mit einer Person dazu führen kann, dass sich ein gewisses Maß an positiver Einstellung einstellt. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass das Stockholm-Syndrom auftritt. Beispielsweise können Frauen, die in missbräuchlichen Beziehungen zu ihren Partnern stehen, aufgrund des erlebten Traumas eine Bindung oder Empathie zu ihnen aufbauen. Diese Bindungen werden als Traumabindungen bezeichnet und können für die Opfer sehr gefährlich sein (Karan, Hansen, 2018). stockholm syndrom

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